Fünf häufige Irrtümer über die Begräbniskostenversicherung

Viele Menschen in Österreich setzen sich erst spät mit dem Thema Bestattungskosten auseinander – oft zu spät. Dabei kann eine Begräbniskostenversicherung Angehörige enorm entlasten. Trotzdem halten sich hartnäckig einige Irrtümer rund um diese Form der Vorsorge. In diesem Beitrag räumen wir mit fünf der häufigsten Missverständnisse auf und erklären, warum eine Begräbniskostenversicherung mehr ist als nur eine Vorsorge für den Todesfall.

Begräbniskostenversicherung

Irrtum 1: „Das zahlt ohnehin die Familie – eine Versicherung ist unnötig“
Ein weit verbreiteter Gedanke ist, dass die nächsten Angehörigen automatisch für die Begräbniskosten aufkommen und es deshalb keiner speziellen Versicherung bedarf. Zwar stimmt es, dass laut österreichischem Recht die Erben für die Bestattungskosten verantwortlich sind. Doch nicht immer hinterlässt der oder die Verstorbene genug Geld, um ein würdevolles Begräbnis zu finanzieren. Besonders wenn das Erbe ausgeschlagen wird oder keine Rücklagen vorhanden sind, kann das für Familienangehörige zur finanziellen Belastung werden. Eine Begräbniskostenversicherung entlastet in solchen Fällen spürbar – unabhängig von der Erbsituation.

Irrtum 2: „So eine Versicherung ist nur etwas für ältere Menschen“
Viele glauben, dass eine Begräbniskostenversicherung erst im Alter relevant wird. Doch gerade junge Menschen profitieren oft von besonders günstigen Konditionen. Je früher man sich absichert, desto niedriger sind die Beiträge. Und niemand ist vor Unfällen oder schweren Erkrankungen gefeit – eine frühe Absicherung bietet Sicherheit und nimmt den Angehörigen im schlimmsten Fall eine große Last ab.

Irrtum 3: „Sterbeversicherung und Begräbniskostenversicherung sind dasselbe“
Diese beiden Begriffe werden oft synonym verwendet – fälschlicherweise. Eine Sterbeversicherung zahlt im Todesfall eine festgelegte Summe an die Hinterbliebenen, ohne Zweckbindung. Die Begräbniskostenversicherung dagegen ist gezielt dafür gedacht, die Kosten für das Begräbnis zu decken. Oft wird die Leistung direkt an das Bestattungsunternehmen überwiesen, was Angehörige entlastet und die Organisation erleichtert. Wer sicherstellen möchte, dass das Geld wirklich für das Begräbnis verwendet wird, trifft mit der Begräbniskostenversicherung die bessere Wahl.

Irrtum 4: „Das ist alles viel zu teuer und zahlt sich nicht aus“
Viele schrecken vor einer Begräbniskostenversicherung zurück, weil sie hohe Kosten befürchten. Tatsächlich sind die monatlichen Beiträge in den meisten Fällen überschaubar – vor allem, wenn der Abschluss in jungen Jahren erfolgt. Je nach Versicherungssumme kann man bereits mit wenigen Euro im Monat eine solide Absicherung erreichen. Vergleicht man das mit den durchschnittlichen Begräbniskosten in Österreich – diese liegen zwischen 4.000 und 10.000 Euro – zeigt sich: Die Versicherung zahlt sich in vielen Fällen mehr als aus.

Irrtum 5: „Ich kann das Geld ja auch selbst ansparen“
Natürlich ist es möglich, selbst Rücklagen für das eigene Begräbnis zu bilden. Doch in der Praxis funktioniert das oft nicht wie geplant. Gespartes Geld wird im Alltag schnell anderweitig verwendet – oder ist im Todesfall nicht zugänglich, etwa wenn es auf einem Konto liegt, das gesperrt wird. Die Begräbniskostenversicherung hingegen stellt sicher, dass im Ernstfall sofort eine festgelegte Summe zur Verfügung steht – zweckgebunden und unabhängig von Erbschaftsregelungen oder Kontozugriffen. Das schafft Sicherheit für alle Beteiligten.

Weitere Missverständnisse – kurz geklärt:
„Im Ausland bin ich nicht versichert“: Viele Policen beinhalten auch Rückholungskosten aus dem Ausland.
„Es dauert ewig, bis das Geld ausgezahlt wird“: Viele Anbieter zahlen bereits innerhalb weniger Tage nach Vorlage der Sterbeurkunde.
„Ich brauche dafür einen Gesundheitscheck“: Bei vielen Anbietern ist kein Gesundheitsnachweis notwendig – besonders bei kleinen Versicherungssummen oder bei gestaffelten Leistungen in den ersten Jahren.
„Das geht nur mit langer Bindung“: Es gibt Tarife mit flexiblen Laufzeiten oder Einmalzahlungen, je nach Lebenssituation.

Fazit:
Die Begräbniskostenversicherung ist eine sinnvolle Form der Vorsorge – nicht nur für ältere Menschen. Sie schützt die Familie vor unerwarteten Ausgaben, sichert einen würdevollen Abschied und sorgt dafür, dass organisatorische und finanzielle Fragen nicht im schlimmsten Moment zur Belastung werden. Wer sich frühzeitig informiert und abschließt, spart oft nicht nur Geld, sondern schenkt seinen Liebsten auch Sicherheit und Entlastung in einer schweren Zeit.

Gerade weil das Thema Tod oft verdrängt wird, ist es wichtig, sich bewusst damit auseinanderzusetzen. Die fünf häufigsten Irrtümer sollten kein Hindernis sein – sondern ein Anlass, die Möglichkeiten der Begräbniskostenversicherung nüchtern zu prüfen und verantwortungsvoll vorzusorgen.

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